Informationserschließung und Automatisches Indexieren



Winfried Gödert, Klaus Lepsky, Matthias Nagelschmidt

Informationserschließung und Automatisches Indexieren: ein Lehr- und Arbeitsbuch.

Berlin u.a.: Springer, 2012. XIV, 434 S.
(X.media.press)


Midos – eine Datenbank- und Thesaurussoftware für Lehre und Forschung

 


Midos – Datenbankmanager
 

Das Datenbanksystem Midos wird seit langem in Lehre und Forschung am Institut für Informationswissenschaft der TH Köln eingesetzt. Es erlaubt einen ausgesprochen transparenten Umgang mit Datenbanken und verfügt über ein großes Funktionsspektrum, mit dem sich verschiedenste Aufgabenstellungen der Informationserschließung und des Information Retrieval praktisch lösen lassen.

Aus Lehrprogrammen für die Erstellung und Erschließung von Bilddatenbanken und bibliografischen Datenbanken, in denen Midos als zentrales Werkzeug eingesetzt wird, ist das Lehr- und Arbeitsbuch „Informationserschließung und Automatisches Indexieren“ entstanden.
 

Informationserschließung und Wissensorganisation [DIS 02]

 

Das Modul „Informationserschließung und Wissensorganisation (DIS 02)“ vermittelt durch theoretische Inhalte und eine praktische Aufgabenstellung die Grundlagen der Wissensorganisation und Wissensrepräsentation.

In der Vorlesung stehen Methoden, Formen und Techniken der inhaltlichen Dokumenterschließung im Vordergrund.

In der praktischen Aufgabenstellung wird eine strukturierte Datenbank zur Erfassung und Erschließung von Bildern angelegt. Die Bilder werden im Rahmen eines Erschließungskonzepts formal erfasst, durch Datensätze in einer Datenbankumgebung repräsentiert und inhaltlich durch aspektdifferenzierte Thesauri erschlossen. Dabei werden die Grundsätze zur Erstellung von Erschließungskonzepten, des begrifflichen Strukturierens und der Gestaltung von Dokumentationssprachen beachtet. In die Vorgehensweise der intellektuellen Erschließung durch Inhaltsanalyse und Zuteilung normierten Vokabulars auf Grundlage von Indexierungsprinzipien wird sowohl theoretisch als auch mit Blick auf die konkreten Beispiele eingeführt. Die erschlossenen Daten werden mit einer selbst erstellten Retrievalumgebung suchbar gemacht.

Theoretische Grundlagen und praktische Anleitungen zu den Inhalten der Lehrveranstaltungen finden sich im Lehrbuch:

Informationserschließung und Automatisches Indexieren.

Die intensive Lektüre der Einleitung und des Kapitels 2 ist Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme am Modul!

Die Arbeit an der praktischen Aufgabenstellung wird unterstützt durch ein Tutorial, das auch als Basis für ein Selbststudium der Lehrinhalte dienen kann. Für die praktische Aufgabenstellung wird das Datenbanksystem Midos 6 verwendet.

Inhalte der praktischen Aufgabenstellung

  • Analyse der Bilder zur Ermittlung geeigneter Beschreibungskategorien;
  • Erfassen der formalen Bilddaten als Datensätze einer Datenbank (Midos 6)
  • Erstellen eines Ausgabeformates zur Anzeige der Bildbeschreibungen und der Bilder (Midos 6);
  • Entwicklung eines Erschließungsmodells für die inhaltliche Bildbeschreibung (Auswahllisten, Thesauri, freie Beschreibungstexte; Regeln zur Deskriptorzuteilung);
  • Thesauruserstellung (Midos-Thesaurus): Sammeln geeigneter Begriffe und Strukturierung entsprechend der Thesaurus-Konventionen;
  • Indexierung der Bilder mit den Elementen der Auswahllisten und der Thesauri (Midos 6, Midos-Thesaurus);
  • Erstellen einer Retrievalanwendung mit Navigationsmöglichkeiten, Suchindizes und Einbindung der Thesaurussuche (Midos 6);
  • Durchführung von Beispielrecherchen anhand selbst gewählter Fragestellungen (Midos 6).

Inhaltserschließung [BdK 3.4]

 

Inhalte

Die Prinzipien der Inhaltserschließung werden theoretisch erlernt (Vorlesung) und im Laborpraktikum durch praktische Arbeit an Beispielen geübt. Dabei wird angeknüpft an das Modul „Formalerschließung“ (BdK 1.4). Die dort praktizierte Vorgehensweise, mit konkreten Titeldaten zu arbeiten, wird fortgesetzt. Die Modulprüfung besteht aus einer Hausarbeit.

Die Beschäftigung mit den Inhalten des Moduls wird durch ein Tutorial für das Selbststudium unterstützt.

Vorlesung

Die Vorlesung vermittelt die Grundlagen der verbalen und klassifikatorischen Inhaltserschließung und behandelt konkrete Erschließungsinstrumente. Berücksichtigt werden die Erschließungspraktiken von Öffentlichen und Wissenschaftlichen Bibliotheken sowie die Erschließung unselbstständig erschienener Literatur. Das Skript zur Vorlesung ist annotiert mit Querverweisen auf die entsprechenden Stellen des Lehrbuchs Informationserschließung und Automatisches Indexieren. Betrachten Sie diese Querverweise bitte als ausdrückliche Aufforderungen zur Lektüre. In der Vorlesung behandelte Themen:
  • Grundlagen der Inhaltsanalyse
  • Grundlagen klassifikatorischer Inhaltserschließung
  • Praxis klassifikatorischer Inhaltserschließung
    • Aufstellungssystematiken: ASB, KAB, RVK
    • Universalklassifikationen: DDC
    • spezielle Formen: Interessenkreise (IK)
  • Grundlagen verbaler Inhaltserschließung
  • Praxis verbaler Inhaltserschließung
    • Freie Schlagwörter
    • Schlagwörter der GND

 

Laborpraktikum

Im Laborpraktikum werden zu vorgegebenen Themen verschiedene Dokumenttypen in einer Midos 6-Datenbank (Datenbank litie-bdk34) formal erfasst bzw. importiert und klassifikatorisch und verbal erschlossen.
  • Behandelte Dokumenttypen
    • Sachliteratur;
    • Lehrbücher;
    • Wissenschaftliche Literatur;
    • Hochschulschriften;
    • Zeitschriftenaufsätze;
    • Aufsätze in Sammelwerken.
  • Behandelte Themen
    • Gesellschaftswissenschaften: Bibliotheks- & Informationswissenschaft, Sozialwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft;
    • Ingenieurwissenschaften: Informatik, Maschinenbau;
    • Geisteswissenschaften: Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie, Romanistik, Anglistik;
    • Naturwissenschaften: Biologie, Chemie, Mathematik, Medizin, Physik, Psychologie;
    • Belletristik verschiedener Genres, z. B. Fantasy, Kinder- und Jugendliteratur, Kriminalroman.

Automatisches Erschließen [BdK 6.2 / DIS 25b]

 


Das Modul „Automatisches Erschließen (BdK 6.2 / DIS 25b)“ vermittelt durch theoretische Inhalte und eine praktische Aufgabenstellung die Grundlagen für linguistisch und statistisch arbeitende Verfahren der automatischen Indexierung. Dazu gehören: Möglichkeiten und Grenzen automatischer Erschließungsverfahren; Linguistisch basierte Verfahren; Statistisch basierte Verfahren; Gewichtungsverfahren; Retrievaltests; Automatische Klassifizierung; Clustering

Praktische Aufgabenstellung

In der praktischen Aufgabenstellung werden mit eigenen Daten unterschiedliche Techniken und Verfahren zur automatischen Indexierung bzw. Erschließung angewendet. Dazu gehört die Erstellung einfacher Stichwortlisten und Register aus Volltexten mit einem Textverarbeitungsprogramm. Der Zusammenhang zwischen Zeichenketten in Dokumenten und Indextermen für das Retrieval wird untersucht. Es werden Indexierungsläufe für eine vorgegebene Dokumentkollektion durchgeführt. Die erzielten Ergebnisse werden analysiert und miteinander in Bezug auf Retrievalverbesserungen verglichen.

Informationserschließung – Strukturierte Dokumentbeschreibung [DIS 07]



Das Modul Informationserschließung – Strukturierte Dokumentbeschreibung (DIS 07) schließt an das Modul Informationserschließung und Wissensorganisation (DIS 02) an und behandelt die Prinzipien einer formalen und inhaltlichen Dokumentbeschreibung für heterogene Dokumenttypen. Durch die selbstständige Analyse gängiger Datenformate, die Erweiterung und Anpassung eigener Kategorienschemata und die praktische Konzeptionierung und Durchführung von Datenimporten wird ein vertieftes Verständnis von Datenstrukturen für bibliografische Referenzdaten ermöglicht.

Praktische Aufgabenstellung

In der praktischen Aufgabenstellung wird mit einer Datenbank gearbeitet, die bibliografische Datensätze für selbstständige und unselbstständige Schriften enthält. Damit wird die Situation einer heterogenen Dokumentkollektion simuliert, für die eine homogene Erschließungs- und Suchumgebung aufgebaut wird. Die Diskussion der formalen und inhaltlichen Erschließung berücksichtigt die spezifischen Eigenschaften bibliografischer Daten in einem Erschließungskonzept und setzt die aus der Beschäftigung mit Bilddokumenten bekannte Vorgehensweise der Aspektorientierung und Verwendung terminologisch kontrollierten Vokabulars fort. Die Dokumentkollektion wird durch Import von Datensätzen aus anderen Quellen erweitert. Die dafür erforderlichen Manipulationen an den zu importierenden Daten werden ausführlich behandelt und mit Hilfe eines Texteditors durchgeführt. Aus allen Datensätzen der Datenbank wird eine Bibliografie erstellt.

Information literacy and autonomy : a cognitive view


 
 
Winfried Gödert, Klaus Lepsky
Information literacy and autonomy : a cognitive view
Berlin: De Gruyter Saur, 2023. XII, 229 S.

Information literacy and autonomy have become key values for the image of man in a society that is increasingly shaped by digitalization and artificial intelligence. The purpose of this book is to describe abstraction, analogy, inference, plausibility and creativity as basic skills of cognitive information processing and prerequisites for autonomous informational action.

Inhalt

Preface
1 Information Technology and the Human Image
2 Cognitive Information and Knowledge Processing
3 Externalization and Reception of Information
4 Elements of Informational Literacy
5 Informational Literacy in Action
6 Informational Literacy as Lived Informational Autonomy
7 Informational Autonomy at Risk
8 Closure





Informationelle Kompetenz : ein humanistischer Entwurf



Winfried Gödert, Klaus Lepsky 
Informationelle Kompetenz : ein humanistischer Entwurf

Berlin: De Gruyter Saur, 2019. XIV, 288 S.

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz verändern unser Wissensverständnis und den Umgang mit Information. Datennetze und Informationstechnik erfordern kompetentes Handeln, dessen Voraussetzungen durch Informations- oder Medienkompetenz nur unzureichend beschrieben werden. 

Abstrahieren, Analogien bilden und Plausibilitäten herstellen sind als Grundfähigkeiten der kognitiven Informationsverarbeitung Voraussetzung für autonomes informationelles Handeln. Informationelle Kompetenz ermöglicht gelebte Informationelle Autonomie und ist für das Menschenbild in informationstechnisch geprägten Zivilgesellschaften unverzichtbar.

Inhalt

Vorwort
Leseprobe: 1 Informationstechnik und Menschenbild
2 Bausteine kognitiver Informations- und Wissensverarbeitung
3 Externalisierung und Rezeption von Information
4 Elemente Informationeller Kompetenz
5 Informationelle Kompetenz in Aktion
6 Informationelle Kompetenz: Gelebte Informationelle Autonomie
7 Gefahren für die Informationelle Autonomie
8 Schluss