Eine vermutlich Konsequenzen lose Besinnung bei dräuendem Cloud-Gewitter
von Winfried GödertStill, aber nicht heimlich und unter Beteiligung von Vertretern der bibliothekarischen Profession findet die Abschaffung der lokalen Erschließungspraxis statt. Mag man darin für die praktische Durchführung nicht zwingend einen empfindlichen Verlust erkennen, so sollte doch die Frage gestellt und erwogen werden, ob dies für die damit verbundenen fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten und für die Erstellung von Produkten gelten darf, die sich an qualitativen Standards orientieren. Da sich der Vorgang in ein allgemeines Muster einordnen lässt, wurden die nachfolgenden Gedanken aufgeschrieben, die aktuelle Entwicklungen im Themenbereich Erschließung mit einigen weitergehenden Überlegungen zum fachlichen Selbstverständnis der bibliothekarischen Profession verbinden.
Man darf diese Gedanken gerne unter dem Motto lesen: Zutritt zur Cloud hat nur, wer einen Beitrag zur eigenen Überflüssigkeit leistet. Im Ernst, der Autor ist der Meinung, dass die Community der Bibliotheksbeflissenen derzeit stark durch Aktivitäten auf sich aufmerksam macht, die eigene Überflüssigkeit unter Beweis zu stellen. Da der Autor nicht der Hybris verfallen will, diese Einstellung übermäßig zu pauschalisieren, soll die Diskussion auf einen ehemals in der Profession für wichtig gehaltenen Bereich – die Erschließung – begrenzt werden, ohne allerdings einen größeren Kontext zu vernachlässigen. Der Autor glaubt, hierfür noch kompetent zu sein.
Viele der nachstehenden Bemerkungen sollen und müssten zu einer qualifizierten Auseinandersetzung reizen. Dass es dazu kommt, hält der Autor – und wird damit vielleicht ungewollt als hochnäsig und herablassend wahrgenommen – für wenig wahrscheinlich. Möglicherweise können die Ausführungen aber doch einen Beitrag zur Positionsbestimmung bieten. Wir werden sehen.
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